Wundern & Wissen

Viele Schüler machen sich selbst Druck

Schulstress ist weit verbreitet. Eine Umfrage zeigt nun, dass Schüler sich häufig selbst mit hohen Ansprüchen unter Druck setzen. Hilfe suchen sie vor allem bei den Eltern


Die Zwischenzeugnisse liegen auf dem Tisch, und viele Schülerinnen und Schüler haben sich für das zweite Halbjahr eine Menge vorgenommen. Wie sehr sie das stressen kann, zeigt jetzt eine Umfrage im Auftrag des Nachhilfeanbieters Studienkreis. Das Überraschende daran: Der größte Druck geht nicht von Eltern oder Lehrkräften aus, sondern von den Kindern und Jugendlichen selbst.

Fast zwei Drittel der befragten Zwölf- bis 18-Jährigen gaben als Grund für Schulstress den eigenen Anspruch an – noch vor Hausaufgaben, Notenangst und dem Druck durch Lehrer und Eltern. Ganz besonders gilt das offenbar für Mädchen, von denen sich fast drei Viertel mit einem hohen Maßstab selbst unter Druck setzen. Von den Jungen betrifft das lediglich die Hälfte.

Vor allen der eigene Anspruch setzt Schüler unter Druck. Quelle: Studienkreis

Mädchen haben einen höheren Anspruch an sich

Allgemein ist Schulstress ein weit verbreitetes Phänomen, wie die Studie ergab. Fast Drei Viertel der Schülerinnen und Schüler fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst, ein Viertel sogar an mehr als drei Tagen pro Woche. Dabei kann vor allem andauernder Stress sich rasch negativ auf die Leistungen von Schülern auswirken – und auf Dauer schwerwiegende Folgen für den Körper und die Seele haben.

Allerdings lässt sich Stress in der Schule nicht ganz vermeiden. Und tatsächlich kann moderate Anspannung die Leistungsfähigkeit von Schülern sogar steigern, weil sie sich dadurch leichter auf das Wesentliche konzentrieren können. Wichtig ist daher vor allem, Stress zu begrenzen – und daneben für Ausgleich und Entspannung zu sorgen. Wie das gelingen kann, zeigt zum Beispiel die Broschüre „Schluss mit dem Schulstress“, welche die Magazin-SCHULE-Redaktion für den Studienkreis erstellt hat.

Wie Schüler besser mit Druck umgehen, zeigt die Studienkreis-Broschüre „Schluss mit dem Schulstress!“

Eltern sind die wichtigsten Ansprechpartner

Helfen können gestressten Schülern vor allem die Eltern. 89 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen suchen bei Schulstress zuerst Unterstützung bei Mama oder Papa. Selbst für 88 Prozent der 16- bis 18-Jährigen sind die eigenen Eltern hier noch die Anlaufstelle Nummer eins.

Gleichzeitig ist allerdings auch zu vermuten, dass die eigenen Ansprüche der Schüler auch mit denen der Eltern zu tun haben. „Der eigene Anspruch spiegelt wohl auch die Erwartungshaltung ihres sozialen Umfelds wider“, erläutert Max Kade, Pädagogischer Leiter des Studienkreises, die Studienergebnisse. „Eltern und Lehrer spielen deshalb eine wichtige Rolle, wenn es um das ‚Entstressen‘ der Schülerinnen und Schüler geht.“

 

„Viele Schüler machen sich selbst Druck“ – Foto: Pressfoto/freepik



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