1. Viel Schrubben bringt viel? Stimmt nicht.
Heftige Hin-und-her-Bewegungen mit starkem Druck schaden den Zähnen. Weil langfristig der Zahnschmelz weggeschrubbt wird und die Zahnhälse dann schmerzhaft frei liegen. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn man eine harte Bürste oder eine Zahncreme mit einem hohen Anteil an Schleifkörpern benutzt. Am besten greift man zu einer mittelharten Kurzkopfzahnbürste mit abgerundeten Kunststoffborsten und einer fluoridhaltigen Zahncreme. Wer den optimalen Druck herausfinden will, drückt die Zahnbürste auf eine Küchenwaage: Sie sollte nicht mehr als 150 bis 200 Gramm anzeigen.
2. Von Rot nach Weiß in kreisenden Bewegungen ist die beste Zahnputztechnik? Stimmt nicht.
So wird der Zahnfleischrand nicht sauber, wo die Bakterien sitzen, die Karies oder Parodontitis verursachen können. Dass man nicht tief genug ansetzt, ist der häufigste Putzfehler. Die Zahnbürste also direkt am Zahnfleischrand im 45-Grad-Winkel anlegen und sie mit leichten (!) Rüttelbewegungen hin- und herbewegen. Danach die Zähne von Rot nach Weiß in einer Art Fegebewegung bürsten. Auf diese Art arbeitet man sich durch das Gebiss. Anschließend über die Kauflächen gehen.
3. Elektrische Zahnbürsten putzen besser? Ja und nein.
Das kommt auf die Putztechnik an: Wer es richtig macht und es auch zuverlässig tut, pflegt seine Zähne mit einer Handzahnbürste genauso gut wie mit der elektrischen Variante. Allerdings vereinfachen Elektrobürsten die Handhabung, weil sie eine gewisse Technik vorgeben (Bedienungsanleitung lesen!). Nachlässige Putzer, gerade Kinder, lassen sich durch das elektrische Gerät möglicherweise besser motivieren. Und: Die Putzdauer sowie der optimale Druck werden in der Regel angezeigt.
4. Zähneputzen reicht für eine gute Mundhygiene aus? Stimmt nicht.
Halbjährliche Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt halten das Gebiss gesund – und disziplinieren zu regelmäßiger Zahnpflege. Die Kosten für die Individualprophylaxe übernehmen die Krankenkassen für Kinder vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr. Im Anti-Karies-Programm enthalten sind zum Beispiel die Fissurenversiegelung der ersten und zweiten, bleibenden Zähne (Molare) und die Fluoridierung der Zähne. Fluoride fördern die Remineralisierung des Zahnschmelzes, stärken den Zahn gegen Säureattacken und hemmen den Bakterienstoffwechsel.
5. Kinder brauchen Zahnseide? Ja und nein.
Der Nutzen von Zahnseide ist wenig erforscht, kürzlich haben die US-Gesundheitsbehörden ihre Empfehlung dafür sogar zurückgezogen. Trotzdem sind Zahnärzte von der Wirkung überzeugt, besonders, wenn die Zähne dicht zusammenstehen. Allerdings ist die richtige Technik nicht ganz einfach: Bei falscher Anwendung kann die Zahnpapille, der kleine Fleischzapfen zwischen den Zähnen, verletzt werden. Zahnseidenhalter erleichtern Ungeübten den Einstieg. Trotzdem sollten die Eltern dabei sein und – wenn es nicht anders funktioniert – die Zahnseide selbst beim Kind anwenden.
6. Mit Weißmacher-Zahncreme werden die Zähne weißer? Stimmt teilweise, aber …
Beläge wie Tee- oder Kaffeeflecken kann man damit gut entfernen. Auf der Packung nachschauen, ob man sie täglich verwenden kann. Weißmacher-Zahncremes hellen die Zahnfarbe aber nicht auf. Wer mit sogenannten Home-Bleaching-Produkten die Zähne färben will, sollte vorher (!) den Zahnarzt fragen, ob die Zähne dafür geeignet sind. Kunststofffüllungen oder Kronen beispielsweise, die in der Zahnfarbe angefertigt sind, lassen sich nicht aufhellen: Dunkle Flecken bleiben zurück. Für Kinder und Jugendliche sind Bleichmittel nicht empfehlenswert, auch weil sie keine altersbedingten Zahnverfärbungen haben.
7. Kaugummikauen schützt die Zähne? Ja und nein.
Zuckerfreie Kaugummis ersetzen die Zahnbürste nicht. Doch wer eifrig kaut, regt die Speichelbildung an. Essensreste können so von den Zähnen gespült werden, was zu einer gewissen Reinigung beiträgt. Außerdem werden schädliche Säuren neutralisiert, die Kariesgefahr verringert sich. Zuckerhaltige Kaugummis sollte man vermeiden: Sie schaden Zähnen immer. l
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