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Das neue Briefgeheimnis lautet: Wo steht noch mal die Adresse?! Jugendliche verlernen die Kommunikation per Papier. Das ist sogar verständlich – aber auch ein Verlust


Bislang war ich der Meinung, ich hätte meine Kinder ganz gut in Richtung Selbstständigkeit bugsiert. Bis mein 18-Jähriger ratlos vor einem Briefumschlag saß: „Wo muss noch mal die Adresse hin?“ Gerade wollte ich mich aufregen über so viel Weltfremdheit, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Das glaub ich jetzt nicht!

  • Magazin SCHULE ONLINE-Autorin Caroline Mascher hortet einen nostalgischen Schatz: handgeschriebene Briefe aus der Jugend.

Das letzte Mal, dass der Junge einen Brief nicht nur schreiben, sondern tatsächlich versandfertig machen musste, war in der Grundschule. Und auch da nur, weil es auf dem Lehrplan stand. Mit den Großeltern haben die Kinder geskypt, mit Tanten und Onkeln zum Geburtstag telefoniert, mit Freunden wird gechattet, gefacebookt oder gewhatsappt. Junge Menschen schreiben allenfalls eine E-Mail, wenn sie sich bewerben oder eine Frage an den Lehrer haben.

Die einzigen Institutionen, die heutzutage noch ernsthaft erwarten, dass man Unterlagen zusammensucht, kopiert, eintütet, korrekt frankiert, adressiert und in den Briefkasten steckt, sind Krankenkassen, Zulassungsstellen oder das Finanzamt. Kein Wunder, dass junge Menschen den postalischen Kommunikationsweg verlernt haben! Und seien wir ehrlich: Wann haben wir selbst das letzte Mal einen echten Brief geschrieben, auf Papier? Schade ist es trotzdem. Jüngst habe ich eine Schachtel mit Briefen aus der Teenagerzeit gefunden. So einen Glücksmoment wird mein Sohn nicht mehr erleben.



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