Für die meisten Kinder ist die Rechtschreibung ein ewiges Ärgernis. Um den Schülern schnelle Erfolgserlebnisse beim Lesen und Schreiben zu erlauben, steht die richtige Orthografie in den meisten Schulen anfangs nicht im Vordergrund. Einige Schulen bitten Eltern sogar, in den ersten beiden Schuljahren ganz darauf zu verzichten, ihre Kinder zu korrigieren. Spätestens in der weiterführenden Schule aber sollen die Kinder dann korrekt schreiben. Deswegen lohnt es sich, rechtzeitig und ohne Notendruck zu üben.
Mit Buchstabenkarten geht das ganz spielerisch. Ohne die Pflicht, schöne Füllerschwünge absolvieren zu müssen, können sich Kinder ganz auf die richtige Zusammensetzung der Wörter konzentrieren. Sie suchen einfach aus den vor ihnen liegenden Buchstaben die richtigen aus und fügen sie zu Wörtern zusammen. Das macht besonders viel Spaß, wenn die Karten auf dem Boden ausgelegt sind und sich das Zimmer nach und nach mit Wörtern füllt. Dann prägt sich die richtige Schreibweise ganz nebenbei ein. Vier Beispiele für Buchstaben-Kartenspiele sind in den Kästen auf dieser Doppelseite beschrieben.
Weil Grundschüler erst im Laufe des ersten Schuljahrs das gesamte Alphabet kennenlernen, sollten anfangs unbekannte Buchstaben aussortiert werden. Nach und nach wächst dann der Stoß an Karten, mit denen die Schreibanfänger spielen können – und das macht sie zusätzlich stolz.
Übrigens lässt sich auch das Alphabet einfach mit Karten erlernen: Immer wieder in der richtigen Reihenfolge ausgelegt, merken Kinder es sich ganz leicht.
Spiel 1: Kreuz und quer
- Acht Buchstabenkarten erhält jeder Mitspieler. Der Jüngste beginnt, legt ein möglichst langes Wort und nimmt dann so viele Karten vom verdeckten Haufen, wie er gerade weggegeben hat. Danach legen abwechselnd alle Spieler waagerecht und senkrecht andere Wörter an die vorhandenen an.
- Für Kinder ab zehn eignet sich das „Scrabble“-Karten‑
spiel, eine käufliche Variante des Spiele-Klassikers.
Spiel 2: Kartendiktat
- Aus dem Kartensatz werden diejenigen Buchstaben, die der jüngste Mitspieler schon kennt, großzügig verteilt und sichtbar aufgedeckt. Anschließend diktiert reihum jeder ein Wort, für das der nächste Mitspieler die passenden Karten heraussuchen und richtig zusammenstellen soll.
- Das Suchen fällt oft leichter, wenn die Karten alphabetisch sortiert sind.
Spiel 3: Ungleiche Wortpaare
- Auch die Rechtschreibung schwieriger Wörter wie „Bett“ und „Beet“ lässt sich mit Buchstabenkarten üben. Dazu bekommt das Kind die passenden Karten an die Hand und muss daraus die richtige Reihenfolge legen.
- Zusätzliche Buchstaben machen die Übung schwieriger: Zu B, E und T kommen etwa noch P, H und D. Das Kind muss Letztere als überflüssig erkennen.
Spiel 4: Der Kartenbaum
- Ein Erwachsener legt senkrecht ein langes Wort. Anschließend darf das Kind waagerecht beliebige Wörter anlegen, die den jeweiligen Buchstaben am Anfang (bzw. beliebig am Ende oder in der Mitte) haben. So wächst ein ganzer Kartenbaum.
- Liest man schließlich alles, was senkrecht steht, so entstehen lustige neue Wörter: Ob UNOAI, HALNS oder NLN – manchmal sind sie kaum auszusprechen!
