Serie "Bildungsfern? Bildungs-anders!" – Religion, Werte und Normen
Denken & Diskutieren

Migration und Religion: Wenn Glaube Bildung ersetzt

Familien aus anderen Kulturkreisen kommen meist mit ganz anderen Werten und Normen nach Deutschland, als sie hier üblich sind. Das macht das Ankommen auch für die Kinder schwierig – ist aber nur mit viel Geduld zu ändern. Denn wer seine Werte loslässt, lässt auch seine Kultur los


Immer wieder hat Eylem Emir in der Mittagsbetreuung beteuert, dass es zum Essen garantiert kein Schweinefleisch gibt. Immer wieder wird sie aufs Neue von den Kindern bestürmt: „Ist da ganz bestimmt kein Schweinefleisch drin? Ich darf kein Schweinefleisch essen.“ Mit Migration und Religion ist Emir vertraut, aber diese Fragen kommen irgendwann so oft, dass sie sehr ernst mit den Kindern redet und ihnen zusichert: „Keinesfalls wird euch hier Schweinefleisch angeboten. Ihr müsst mich in Zukunft wirklich nicht mehr fragen.“ Kurz darauf gibt es Cordon bleu, selbstverständlich in einer Variante ohne Schweinefleisch. Zwei der Kinder essen nichts außer Beilagen. Emir: „Sie wussten: Wir sollen das nicht mehr fragen, da essen wir lieber gar kein Fleisch. Es waren übrigens keine Moslems, sondern Angehörige einer anderen Religionsgemeinschaft, bei denen der Verzehr von Schweinefleisch laut Religion noch strenger als im Islam verboten ist.“

Ja, die Religion spielt bei vielen Familien, die ihre Heimat verlassen haben und wenig Bildungshintergrund haben, eine sehr große Rolle. Was ja auch kein Wunder ist. Denn eine Religion gibt in der Regel Werte und Normen vor, die zählen. Für viele Menschen überall auf der Welt bilden solche Werte die Leitplanken, an denen sie sich ihr Leben lang orientieren: Sie befolgen, was ihnen vorgeschrieben ist, und vermeiden das, was verboten ist. (Der Serienteil zur Gewissensbildung führt aus, was das für die moralische Entwicklung von Kindern bedeutet.)

Serien "Bildungsfern? Bildungs-anders!" – Magazin SCHULE
Bildungsfern? Bildungs-anders!
In dieser Serie berichten Lehrerin Heidemarie Brosche und Erzieherin Eylem Emir von ihren Erfahrungen an einer Brennpunktschule. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler haben Wurzeln in anderen Kulturen, viele Familien sind finanziell und sozial benachteiligt, viele Eltern haben selbst nur eine geringe formale Bildung. Wie sieht der Alltag in den Familien aus? Wie wirkt er sich auf den Schulalltag aus? Und was können Lehrkräfte machen, um ihre Schülerinnen und Schüler zu fördern? Das analysieren Emir und Brosche in der zwölfteiligen Serie. Hier geht es zur Übersicht.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen: Gerade Menschen mit wenig formaler Bildung und noch dazu in einem erst einmal fremden Land gibt die Religion wichtigen Halt. Das Konzept von Strafe und Belohnung bedeutet aber auch, dass diese Menschen der Religion gehorchen müssen: Sie unterlassen Dinge aus Sorge, von Gott für falsches Verhalten bestraft zu werden, und sie machen andere Dinge, um von ihm dafür belohnt zu werden.

Kinder lernen, einen strafenden Gott zu fürchten

Migration und Religion wirken sich natürlich stark auf die Erziehung aus. Das Kind lernt von Anfang an: Ich darf mich auf keinen Fall gegen die Religion stellen. Eylem Emir berichtet von einem Fall, als die Kinder aus ihrer Schule gemeinsam mit ihren Betreuerinnen auf dem Spielplatz waren. Plötzlich fing eine Viertklässlerin bitterlich zu weinen an. Emir fragte nach, wollte trösten. Alles, was sie aus dem Mädchen herausbekam: Heute sei ein sehr großer, sehr wichtiger Tag, und wer an diesem Tag schreie, laut werde, schimpfe, werde von Gott ganz arg bestraft – ohne Gnade. Sie selbst sei aber gerade aus Versehen laut geworden, als ein anderes Kind sie geschubst habe. Bei ihren Versuchen, das Mädchen zu beruhigen, spürte Eylem, wie tief die Furcht vor dem strafenden Gott bei dem Mädchen saß.

Dass viele Kinder aus Familien mit wenig Bildungshintergrund mittels der Religion erzogen werden, hängt auch damit zusammen, dass die Eltern nicht gelernt haben zu argumentieren, und sie nicht wissen, wie sie ihrem Kind auf andere Weise einen Standpunkt oder eine Regel vermitteln können. Argumentiert ein Kind ihnen gegenüber durch und durch vernünftig, gilt das als Respektlosigkeit, denn die Eltern fühlen sich von ihrem Kind in gewisser Weise kleingemacht.

Religion ersetzt Allgemeinwissen

Oft ersetzt die Religion auch vieles von dem, was in Deutschland als Allgemeinbildung gilt. Anstatt Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären, heißt es dann: „Wenn du das nicht machst, wirst du bestraft.“ Eylem Emir: „Selbst ich ertappe mich immer noch dabei, wie ich genau so agiere. Wenn eines meiner Kinder im Essen herumstochert, sage ich schon mal spontan: ‚Gott sieht dich, du wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du so anspruchsvoll bist!‘ Und das sage ausgerechnet ich, obwohl ich längst zu einem ganz anderen Gottesbild gefunden habe.“

Der Verweis auf die Religion erspart Erklärungen, die Eltern mangels eigenen Wissens nicht geben können. Eylem Emir erinnert sich noch gut daran, wie sie selbst gestaunt hat, als sie neu in Deutschland war. Immer wieder erlebte sie mit, wie deutsche Eltern auf die Fragen ihrer Kinder reagierten. Emir: „Das faszinierte mich sehr. Bis heute verwende ich in meinen Gesprächen mit Müttern mit Migrationshintergrund die Photosynthese als Beispiel. Ich frage die Mütter: ‚Was würdet ihr tun, wenn euer Kind fragt, warum die Blätter sich im Herbst verfärben und zu Boden fallen?‘ Noch nie hat eine Mutter ausführlich darauf geantwortet.“

Gebildete Eltern erklären viel – und fördern damit auch die Sprache der Kinder

Emir spielt dann vor, wie es viele deutsche Eltern machen, wie sie von Photosynthese und Chlorophyll sprechen und von der Bedeutung des Laubs für Tiere wie den Igel, die Winterschlaf halten. Die Mütter geben sofort zu: „Ja, hier machen die das so. Das hab ich schon oft gehört. Aber ich rege mich eher darüber auf, wenn ein Kind so viel fragt.“ Dann beginnt bei manchen eine Selbstreflexion: Warum bin ich eigentlich so? Warum benehme ich mich so? Warum erkläre ich meinen Kindern so wenig? Manche gestehen sich dann ein: „Ich weiß es ja selber nicht, wie soll ich es dann dem Kind erklären?“

"Ach so!" - Der Podcast für mehr interkulturelles Verständnis - Magazin SCHULE
Ach so! – Der Podcast für mehr interkulturelles Verständnis: In diesem Podcast erklären Heidemarie Brosche und Eylem Emir die Inhalte der Serie „Bildungsfern? Bildungs-anders“ im Gespräch mit Moderatorin Marion Buk-Kluger. Hier reinhören

Dadurch verpassen die Eltern jedoch viele Gelegenheiten, das Wissen ihrer Kinder zu vermehren, deren Sprache zu fördern und deren Wortschatz zu erweiteren. Die Antwort geht in vielen Fällen eher in die Richtung: „Die Blätter fallen runter, weil es kalt geworden ist.“ Und wenn das Kind nach dem Warum fragt: „Weil Gott es so möchte, mit Gottes Kraft kann alles passieren.“ Die Lehre für das Kind: Ich soll nichts hinterfragen! Wenn ein Kind viel fragt, fühlen sich Eltern oft gestört und überfordert. Sie tadeln: „Du bist so neugierig, das ist nicht gut!“

Migration und Religion: Eltern verteidigen ihre Normen und Werte

Wenn Werte und Normen – egal ob auf Religion oder anderem beruhend – über Generationen hinweg weitergegeben worden sind, ist es sehr schwierig, sie zu ändern. Das gilt ganz besonders, wenn Migration und Religion zusammenkommen. Denn gelangen die Menschen in ein Land, in dem ganz andere Werte und Normen herrschen, führt dies zu Problemen. Wenn Familien nach ihrer Flucht in Deutschland ankommen, haben viele von ihnen große Angst, dass ihren Kindern andere Werte übergestülpt werden. Und so werden die Eltern eher noch konservativer, sie wollen ihre eigenen Werte und Normen schützen und verhindern, dass ihre Kinder die deutschen Werte und Normen übernehmen.

Eylem Emir: „Neulich hat eine Mama ihr Kind aus der 3. Klasse abgeholt. Ich sagte ihr, dass ich es schön finde, wie fürsorglich sie ist, und dass ihre Tochter dies bestimmt zu schätzen weiß. Aber andererseits müsse das Kind auch lernen, selbständig zu handeln, und das Vertrauen ihrer Eltern spüren. Die Mutter reagierte entsetzt: ‚Nein, so wie die Deutschen das machen, mache ich das nicht. Meine Tochter wird nicht alleine draußen herumlaufen!‘“

Familien mit Migrationsgeschichte: Kulturdimensionen – Magazin SCHULE
Familien mit Migrationsgeschichte sind sehr unterschiedlich. Sie unterscheiden sich unter anderem darin, aus welcher Gegend der Welt sie stammen, welchen sozialen Status sie in ihrer Heimat hatten, wie viel und welche Bildung sie erhalten haben und und welche Traditionen sie mitbringen. Sehr viele kommen in Deutschland gut zurecht. Aber immer wieder stehen Lehrkräfte in den Schulen auch vor ähnlichen Problemen, die mit dem kulturellen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler zu tun haben – davon handeln die Artikel der Serie „Bildungsfern? Bildungs-anders!“, zu der auch dieser Artikel gehört.

Wer seine Werte loslässt, lässt auch seine Kultur los

Auch Geschlechterrollen geben jede Menge Normen und Werte vor. Eine Mutter, religiös, mit wenig formaler Bildung, in einer sehr geschlechterorientierten Beziehung lebend, sagte einmal zu Emir: „Ich wünsche mir so sehr, dass auch mein Mann mal mit den Kindern Fahrrad fährt, dass er ihnen geduldig zuschaut, dass er auf den Kleinen wartet, bis der mit dem Laufrad vorankommt. Davon kann ich nicht mal träumen, mein Mann würde sowas niemals machen. Ich sehe hier so viele Männer, die auf ihr Kind warten, weil es etwas entdeckt hat, die erzählen, die erklären. Und wenn ich das sehe, möchte ich es so gerne selbst auch erleben. Warum sind wir nur so? Warum muss das so sein?“ Irgendwann fragte sie ihren Mann sogar nach dem Grund für sein Verhalten. Seine Reaktion: Er sei ein Mann. Das, was sie da wolle, sei Frauensache.

Migration und Religion können dabei zu erstaunlichen Folgen führen: Nicht wenige Menschen aus anderen Kulturkreisen fühlen sich von den Werten und Normen, die sie bei den Deutschen beobachten, bedroht. Das gilt auch für die Gleichberechtigung zwischen Jungs und Mädchen. Es ist schwer, diesem Gefühl der Bedrohung beizukommen. Denn wer seine Werte loslässt, lässt auch seine Kultur los und damit die eigene Identität und Existenz.

Wir können nicht erwarten, dass Menschen aus einer anderen Kultur diese innerhalb kurzer Zeit über Bord werfen. Im Gegenteil, dass sie mit aller Kraft um den Erhalt der vertrauten Kultur kämpfen, ist bei genauer Betrachtung mehr als verständlich.

„Mir kamen die Deutschen wie Roboter vor“

Eylem Emir berichtet von ihrer Anfangszeit in Deutschland: „Als ich hier ankam, hielt ich mich für sehr modern, weltoffen und europäisch. Ich dachte deshalb, dass ich mit den Deutschen keine Probleme haben würde. Dann aber habe ich in kürzester Zeit erlebt, dass es nicht so ist. Manche Dinge waren einfach zu anders, und das habe ich damals als negativ empfunden. So sehr, dass ich tatsächlich sagte: ‚Die Deutschen sind keine Menschen, die sind Roboter, die haben keine Gefühle.‘ Mir waren sie viel zu direkt und zu ehrlich.“

Kulturdimensionen

Werte und Normen sind der Kern einer Kultur. Entsprechend unterscheiden sie sich von Kultur zu Kultur – zum Teil sogar gravierend. Einzelne Kulturen können anhand sogenannter Kulturdimensionen verglichen werden. Hierzu entwickelte der Kulturwissenschaftler Geert Hofstede im Laufe seines Lebens ein Modell mit insgesamt sechs solcher Dimensionen, das im Wesentlichen durch die internationale GLOBE Studie (House et al.) bestätigt wurde.

Hier die vier zentralen Kulturdimensionen, die in den Werten und Normen der jeweiligen Kultur ihren Niederschlag finden:

  • 1. Machtdistanz

    Zentrale Frage: Wie viel Ungleichheit wird akzeptiert?

    In Kulturen mit hoher Machtdistanz spielen Hierarchien eine große Rolle. Entscheidungen werden „von oben nach unten“ getroffen und so auch akzeptiert.

    (Vgl. Serienteil 5: „Wenig Wertschätzung, viel Druck“)

  • 2. Kollektivismus/Individualismus

    Zentrale Frage: Wie weit werden die Interessen eines Individuums denen der Gruppe untergeordnet?

    In kollektivistischen Kulturen sind die Gruppenbindungen stark ausgeprägt, gegenseitige Treue wird absolut erwartet.

    (Vgl. Serienteil 4: „Mach du das für mich!“)

  • 3. Maskulinität/Feminität

    Zentrale Frage: Wie sieht die Rollenverteilung zwischen Frau und Mann aus, wer ist für welche Aufgaben zuständig?

    In Kulturen mit hoher Maskulinität herrscht eine klare Unterscheidung der Rollen von Mann und Frau, außerdem geht es hier mehr um materiellen Gewinn und Durchsetzungsvermögen. In femininen Gesellschaften dagegen sind die Rollen von Frau und Mann weitgehend gleichwertig aufgeteilt, und es wird mehr auf Beziehung und Kooperation gesetzt.

  • 4. Unsicherheitsvermeidung

    Zentrale Frage: Wie wird mit unbekannten Situationen umgegangen?

    In Kulturen mit niedriger Unsicherheitsvermeidung wird Unsicherheit weitgehend hingenommen. Es wird wenig geplant. Sorgen um Gesundheit und Geld sind deutlich weniger ausgeprägt als bei Kulturen mit hoher Unsicherheitsvermeidung, in denen versucht wird, Unbekanntes und Unsicheres vorherzusehen und zu kontrollieren und in denen Recht und Ordnung gelten.

  • Arabische und afrikanische Länder, aus denen viele Migranten stammen, unterscheiden sich in Bezug auf diese Kulturdimensionen in der Regel stark von Deutschland.

    Wobei auch innerhalb jeder einzelnen Kulturdimension differenziert werden muss: So zeigt Deutschland zum Beispiel eine hohe Unsicherheitsvermeidung, wenn es ums Planen und Organisieren geht, aber eine niedrige in Bereichen wie Essen und Musik aus anderen Ländern.

Auch der in Deutschland vorherrschende Individualismus war ein regelrechter Kulturschock für sie: „Dabei hatte ich mich selbst für individualistisch gehalten.“ Innerhalb einiger Jahre habe sich Emirs Einstellung jedoch extrem geändert, weil sie neugierig auf das Neue gewesen sei und auch die Möglichkeit hatte, ein interkulturelles Training zu absolvieren. Emir: „Was mich übrigens von Anfang an begeistert hat, war das extreme Ausmaß an Unsicherheitsvermeidung, das ich bei den Deutschen hier immer wieder feststellte: wie viele Gedanken sie sich im Voraus über Dinge machen, wie gut sie planen, wie gut sie organisieren. Mein Mann und ich reden manchmal darüber, warum wir so anders sind. Ja, es kann heute noch passieren, dass wir in eine fremde Stadt fahren, um sie zu besichtigen, ohne uns vorher informiert zu haben, was es überhaupt zu sehen gibt. Wir fragen uns dann also: ‚Warum sind wir so? Warum haben wir eine so niedrige Unsicherheitsvermeidung (siehe Lister der „Kulturdimensionen“ oben)?‘ Und wir kommen dann zu dem Schluss, dass das ganz tief in uns drin sitzt. Heute sage ich ganz ehrlich: ‚Wenn ich etwas zu organisieren oder eine wichtige Arbeit zu vergeben hätte, würde ich nur mit Deutschen arbeiten, weil ich mich dann sehr sicher und sehr gut aufgehoben fühlen würde.“

Bei den meisten Menschen mit wenig formaler Bildung kann eine Änderung nur langsam über die Generationen erfolgen – und zwar dann, wenn die jeweils neue Generation positive Erfahrungen mit den Werten in Deutschland macht, wenn die jungen Leute sehen, dass das, was hierzulande läuft, gar nicht so schlecht ist, wenn sie mitbekommen, dass auch deutsche Jungs und Mädchen irgendwann ganz normal eine Familie gründen und ein gutes Leben führen. Erst dann besteht die Chance, dass Werte und Normen allmählich übernommen werden. Und genau das ist ja das Wesen der Kultur, dass sie nicht starr ist, sondern – durch Einflüsse von außen – Veränderung erlebt. Jede Kultur kann dabei von der jeweils anderen auch profitieren!


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Impulse von Lehrkraft zu Lehrkraft

Wenn wir verstehen, wie wichtig Religion und traditionelle Normen und Werte für viele Familien sind, wie sie ihnen Halt und Orientierung geben – gerade jetzt im fremden Land –, dann bewerten wir manche Verhaltensweisen anders und beißen uns nicht mehr die Zähne daran aus.

Die Schule spielt hier als Begegnungsort eine wichtige Rolle. Unsere Chance ist es, durch Begegnungen und Erfahrungen Änderungen auszulösen. Dies können wir schaffen, wenn wir als Vorbilder mit klarer und wertschätzender Haltung stabil und überzeugend zu unseren eigenen Werten stehen – mit Verständnis für und Respekt vor den anderen Werten und Normen. Wenn wir von „anders“ und nicht von „besser und schlechter“ reden, dann haben wir eine Chance, zumindest unsere Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Und die sind die kommende Generation.

Über die Autorinnen

Eylem Emir und Heidemarie Brosche – Serie "Bldungsfern? Bildungs-anders" – Magazin SCHULE
Eylem Emir (links) ist Erzieherin an einer Grund- und Mittelschule in einem Brennpunktviertel. Zudem ist sie zertifizierte interkulturelle Trainerin und engagiert sich als ehrenamtliche „Stadtteilmutter“ des Deutschen Kinderschutzbundes Augsburg e.V. zu Bildungs- und Erziehungsthemen für Eltern. Emir ist Türkin mit arabischer Abstammung und 1998 im Alter von 20 Jahren nach Deutschland gezogen.
Die Pädagogin und Autorin Heidemarie Brosche hat seit 1977 an Grund- und Hauptschulen unterrichtet sowie zahlreiche Sach- und Kinder- und Jugendbücher verfasst. Für ihr Engagement für Leseförderung und Bildungsgerechtigkeit wurde sie 2020 mit dem „Volkacher Taler“ der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur geehrt. www.h-brosche.de

 

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Bildungsfern? Bildungs-anders! Eine Übersicht aller weiteren Artikel finden Sie hier. Illustration: Ariane Dick Bellosillo/Magazin SCHULE

 



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