Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Educational Technology (EdTech) verändern die Wissensvermittlung grundlegend und heben den Unterricht auf eine völlig neue Qualitäts- und Effizienzstufe. Insbesondere mobile Technologien, Cloud-Dienste und virtuelle Realität ermöglichen zunehmend neue Möglichkeiten für erschwingliches immersives Lernen.
Einen Überblick über die innovativsten Technologien in der EdTech-Branche zu behalten, ist mitunter schwierig. Doch diese Themen werden das Jahr 2023 bestimmen und uns das Lernen erleichtern:
1. Animation
Heutzutage ist Animation mehr als die traditionelle Branche der Zeichentrickfilme oder -spiele. Mit einer guten Handlung und geeigneten Inhalten, die reale Szenarien nachahmen, können Animationen erfolgreich im E-Learning eingesetzt werden, um die Interaktion der Lernenden zu erhöhen und das Wissen besser zu festigen.
Meistens spricht ein animiertes Lernvideo, das Ton, Bild und Handlung kombiniert, die Sinne viel mehr an als das mehrtägige Pauken von verschriftlichten Lernmaterialien. Neben der gesteigerten Motivation sorgen Lernvideos mit Animationen auch für ein langfristiges Einprägen des neuen Wissens.
2. Gamifizierung
Die Gamifizierung in der modernen Bildung ähnelt den traditionellen Bildungspraktiken, verwendet aber einen neuen, digitalen Ansatz. In der Vergangenheit haben Lehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern Belohnungen sowie gute Noten für ihre Leistungen (und sogar für gutes Verhalten) gegeben.
Im digitalen Zeitalter können Spielmechanismen viel umfassender eingesetzt werden, indem die Lehrmittel selbst zu Elementen des Spiels werden. Das beliebte Spiel Minecraft beispielsweise ist ein Sandbox-Spiel, das Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen auf der ganzen Welt bereits seit Jahren nutzen. Es gibt sogar eine mehrsprachige Minecraft-Bildungsbibliothek, in der jeder seine eigene Lernplattform auf der Grundlage eines kostenlosen Lehrplans erstellen kann.
Auch Novakid setzt Gamifizierung ein, um Englischlernen für Kinder attraktiv zu machen. Die Online-Englischschule für Kinder hat die Novakid Game World entwickelt: ein virtuelles Spieluniversum. Internen Studien zufolge lernen Kinder in einer gamifizierten Lernumgebung 39 % effizienter. Durch mitreißende Geschichten, Lieder, die zum Ohrwurm werden, sowie unterhaltsame Comics und Mini-Spiele wird das Lernen für Kinder ein Erlebnis, das nicht nur bereichert, sondern auch Spaß macht.
Der Hauptvorteil der Gamification besteht darin, dass sie die Langeweile im Lernprozess beseitigt. Lernen macht Spaß und ist spannend. Das ist genau das, was die Schüler im Jahr 2023 fordern.
3. Virtualisierung und immersive Technologien
Die Liste der virtuellen Technologien für immersives Lernen umfasst heute Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) sowie Kombinationen dieser Technologien in verschiedenen Anteilen in Form von Extended Reality (XR).
Besonders spannende und fesselnde Lernerfahrungen sind heute extrem wichtig: in einer Zeit des unübersichtlichen Konsums von verstreuten Informationen in schnellen „Häppchen”, begleitet von einer geringeren Konzentrationsfähigkeit.
Ein einfaches Beispiel: Welche Unterrichtsstunde ist einprägsamer – eine über das Römische Reich anhand eines Geschichtsbuchs oder eine mit virtuellen Spaziergängen durch eine digitale Rekonstruktion des antiken Roms? Und was, wenn der spannende Unterricht gleichzeitig auf Englisch erlebt wird?
Virtualisierungstechnologien machen dies möglich. Novakid bietet einen Kurs an, der sich an ältere Schüler:innen im Alter von 11 bis 14 Jahren auf Niveau B1/B1+ richtet: Virtual Explorer. In diesem interaktiven Kurs werden VR-Slides eingesetzt, die Einblicke in das wahre Leben gewähren. Angeleitet von ihren Lehrkräften begeben sich die Schüler:innen auf eine virtuelle Reise an interessante Orte der Welt. Sie lernen ihre Menschen, ihre Umwelt und ihre Geschichte kennen. Sie diskutieren, debattieren und erforschen diverse Themen, wie zum Beispiel Ernährung, Ritter und Burgen, das alte Ägypten und vieles mehr.
4. KI als Teil der fortschreitenden Automatisierung des Bildungswesens
KI hat bereits einen starken Einfluss auf die Bildung. Die Aussichten für Programme mit selbstlernenden Algorithmen, die einige Aufgaben besser als echte Lehrkräfte bewältigen können, sind sehr weitreichend. Neben der Automatisierung von Routineaufgaben im Unterricht, wie z. B. der Überprüfung und Bewertung von Schülerarbeiten, wird die KI auch für individuelle Lernprogramme und Online-Unterricht sowie für das adaptive Lernen eingesetzt, bei dem der Lernstoff im Verlauf des Kurses an die Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst wird. KI-Technologien können von Lehrkräften zur Entwicklung von Lernmethoden eingesetzt werden. KI-gestützte vorausschauende Analysen können zur Verbesserung von Lerninhalten genutzt werden. KI kann die Rolle eines „digitalen Trainers” übernehmen, indem sie ihre „Erfahrung” an Neulinge weitergibt.
Die Technologien zur Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP), die sowohl für die Spracherkennung als auch für die Sprachsynthese eingesetzt werden können, bieten ein enormes Potenzial. Ähnliche Entwicklungen werden bereits in vielen Programmen für den Fremdsprachenunterricht eingesetzt.
Novakid setzt derzeit KI auf zwei Arten ein. Erstens verfügt die Englischschule über ein künstliches neuronales Netz (KNN), das entwickelt wurde, um die Audioaufzeichnungen der Unterrichtsstunden zu analysieren und festzustellen, wie lange die Lehrkräfte und Schüler:innen gesprochen haben. Zweitens verfügt Novakid über eine Spracherkennungstechnologie, die ähnlich wie bei Hörbüchern die Umwandlung von Sprache in Texte auf dem Bildschirm ermöglicht und so Kindern hilft, die die Sprache noch nicht fließend beherrschen. Darüber hinaus hat Novakid ein laufendes Projekt, das auf Sprache und Aussprache basiert und es den Lernenden ermöglicht, ihre Aussprache und ihre Antworten auf die Fragen der Lehrkraft zu überprüfen.
5. Blockchain soll Lernen „demokratisieren“
Die auf der Blockchain-Technologie basierende verteilte Datenverarbeitung, die Transaktionen ohne einen Vermittler ermöglicht, wurde bisher nur mit Bitcoin und anderen digitalen Währungen in Verbindung gebracht, hat aber nun gute Chancen, in Bildungstechnologien eingesetzt zu werden.
So könnten Unternehmen die Blockchain nutzen, um Token für Mitarbeiter:innen zu schaffen, die sich bereit erklären, außerhalb der Arbeitszeit an Schulungen teilzunehmen. Diese könnten schließlich in echte Anreize wie etwa freie Tage oder Pluspunkte für Aufstiegsmöglichkeiten usw. umgewandelt werden. Die Blockchain-Technologie bietet auch Vorteile bei der Speicherung von Lernmaterialien, da sie bis zu 90 % der Kosten einer zentralen Cloud-Speicherung einspart.
Mit Hilfe der Blockchain lassen sich die Qualifikationen und Zertifizierungen der Mitarbeiter:innen nachverfolgen, ohne dass sich Fehler einschleichen können, wie es bei Papierdokumenten oder digitalisierten Statistiken möglich ist.
6. Big Data und Personifizierung
Der Einsatz moderner Datenanalysemethoden, auch mit Hilfe von KI, ermöglicht es, Muster im Verhalten der Schüler:innen zu erkennen, die die nützlichsten Bestandteile von Bildungsprogrammen offenbaren.
Auf diese Weise lassen sich die Programme an die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Lernenden anpassen. So kann man beispielsweise Schüler:innen identifizieren, die Schwierigkeiten mit einem bestimmten Fach oder Thema haben, und ihnen automatisch zusätzlichen Unterricht zuweisen.
7. Cloud-basierte Bildung
Cloud Computing ist im Wesentlichen die Grundlage unserer digitalen Welt, in der Billionen von Terabytes an von Menschen erzeugten Daten über das Internet zugänglich sind. Heute dienen Clouds nicht nur als Infrastruktur für die Fernspeicherung von Dateien oder Datenbanken, sondern bieten auch Zugang zu verschiedenen digitalen Diensten in den Bereichen Finanzen, Gesundheitswesen, Produktion, Unterhaltung und natürlich Bildung.
Die überwiegende Mehrheit der modernen digitalen Lernsysteme ist cloudbasiert. Clouds werden genutzt, um eine effiziente Lernumgebung zu schaffen, in der Schüler:innen und Lehrkräfte aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenarbeiten.
8. Neuropädagogik: nicht länger etwas Exotisches
Die Neuropädagogik ist ein Unterrichtsbereich, der auf den Prinzipien der verschiedenen Neurowissenschaften basiert, die das Gehirn und seine neuronalen Prozesse untersuchen. Im Vordergrund der Neuropädagogik steht die Personalisierung des Lernprozesses, entweder durch persönlichen Unterricht in kleinen Gruppen oder durch den Einsatz von KI, um den Unterricht auf die individuellen Eigenschaften der Schüler zuzuschneiden.
Die Methodik der pädagogischen Neurowissenschaften zeigt die besten Ergebnisse, wenn verschiedene neue Konzepte und Fähigkeiten erlernt werden, indem sie das kritische Denken fördert und das uralte Problem der Konzentration der Schüler:innen optimal angeht. Die Aufrechterhaltung von Konzentration und Aufmerksamkeit während des Unterrichts ist eine der wichtigsten Säulen des Einsatzes der Neurowissenschaften im Bildungswesen.
9. Mikro- und Nano-Lernen: Bildung ohne Übertreibung
Das menschliche Gehirn hat eine angeborene Grenze dafür, wie viele Informationen in einer Lerneinheit aufgenommen werden können. Darüber hinaus wird der Stoff in viel größerem Umfang verarbeitet, wenn man bereits gelernte Inhalte wiederholt. Leider ist die traditionelle Ausbildung darauf ausgerichtet, die Schüler:innen mit langen Vorlesungen zu überfordern, in der Hoffnung, dass sie sich alles sofort merken. Dieser Ansatz gilt heute als ineffizient und ist für Studierende, die nicht wissen, wie sie selbständig lernen sollen, nicht geeignet.
Microlearning schafft Abhilfe, wenn die Lektionen in kleine Intervalle aufgeteilt und regelmäßig wiederholt werden können. Befürworter des Mikrolernens sind der Meinung, dass dieser Ansatz dazu beiträgt, neue Kenntnisse und Fähigkeiten langfristig zu festigen.
Nano-Learning, ein weiteres neues EdTech-Konzept, ermöglicht es, Lektionen in sehr kleinen Portionen genau dann und dort zu vermitteln, wo sie angebracht sind. Bei diesem Modell ist es unerheblich, ob wir uns an das erinnern, was wir vor mehr als zehn Minuten gelernt haben. Denn wenn wir es brauchen, können wir es einfach wieder lernen.
Hier bietet sich der Vergleich mit einem Kochrezept an: Es ergibt keinen Sinn, dass ein Hobbykoch alle möglichen Tricks auswendig lernt, nur um sie ein- oder zweimal im Jahr anzuwenden. Überträgt man dieses Modell auf die Prinzipien des Lernens von akademischen oder beruflichen Themen, können kurze Lektionen über WhatsApp, Slack oder Teams erteilt werden. Andere Nano-Learning-Plattformen vermitteln Wissen über soziale Netzwerke wie Twitter oder TikTok.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dem Einsatz der neuen digitalen Informationstechnologien in Zukunft keine Grenzen gesetzt sind. Schon jetzt können Bildungsanbieter viele Tools einsetzen, um die Motivation zu steigern und das Lernen für alle Zielgruppen zu erleichtern.
Über Novakid
Novakid ist eine Online-Englischschule für Kinder, die 2017 im Silicon Valley (USA) gegründet wurde. Über 2.000 erfahrene und qualifizierte Lehrkräfte geben über die von Novakid entwickelte interaktive Online-Plattform Englischunterricht für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren. Das Novakid-Bildungsprogramm für Englisch als Zweitsprache (ESL) entspricht dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER). Novakid nutzt Gamification- sowie Virtual-Reality-Technologien und ermöglicht Kindern weltweit, Englisch auf unterhaltsame und spielerische Weise zu lernen. Das Programm lässt sich an die persönlichen Bedürfnisse und Interessen eines jeden Kindes anpassen. Eine einzigartige Methode zur Bewertung der individuellen Fortschritte (über 1500 Parameter, A/B-Tests und andere Komponenten eines datengesteuerten Ansatzes) liefert hervorragende Ergebnisse.