Meinen & Sagen

Das Anti-Feierbiest

Warum boykottieren Jugendliche ein rauschendes Fest zu ihrem Geburtstag? Unsere Autorin versteht die Welt nicht mehr.


Unser Sohn ist feiermüde. Er weigert sich, seinen 14. Geburtstag festlich zu begehen. Jahrelang sah ich diesem Termin sorgenvoll entgegen, habe monatelang im Voraus geplant und gebucht und jetzt: nichts! Wie ausgebremst stehen wir Eltern da und versuchen, den Pubertierenden doch noch zu seinem Glück zu überreden: vielleicht zum Bowlen? Ins Spaßbad? Ins Kino? Einfach abhängen und Pizza essen? Der Sohn winkt ab – er will keinen Geburtstag feiern. Wie eine alternde Diva möchte er den Jubeltag einfach übergehen.

Das glaub ich jetzt nicht!

  • Magazin SCHULE Online-Autorin IRIS RÖLL nimmt spektakuläre Fest-Tipps fürs nächste Jahr jederzeit dankbar entgegen.

Dabei findet er Älterwerden toll. Das Problem ist, dass die Feier möglicherweise nicht von allen Gästen als absolut top und unerreichbar großartig angesehen werden könnte. Und außerdem die Mädchen, oje! Eigentlich würde man ja gern welche einladen, aber was tut man dann mit denen? Und wenn man nur die Jungs einladen würde, und die Mädchen bekämen das mit, wären sie dann beleidigt? Also lieber nix als uncool.

Dabei bräuchten wir Eltern die Party dringend als Update. Den sechsjährigen Alex, der bei der Feier damals auf unseren Teppich kotzte? Kannten wir sowieso, der war ja regelmäßig zum Spielen da. Aber jetzt wird nur noch gewhatsappt – unter Ausschluss der Eltern-Öffentlichkeit. Auf unserem Anschluss ruft keiner an, zu Besuch kommen stets dieselben zwei Kumpels. Was aber passiert so im weiteren Sohn-Universum? Der Feier-Boykott wirft uns in dieser Frage um ein hartes Jahr zurück.

 



Unsere Themen im Überblick

Kommentieren