Lieber Julius Weckauf, wir sprechen gerade über Zoom miteinander. Du besuchst aktuell die 7. Klasse eines Gymnasiums. Nervt es dich, die Schule nur in Videokonferenzen zu sehen?
Es ist okay. Wir haben Wechselunterricht und heute war ich in der Schule. Aber als wir „Catweazle“ im Spätsommer 2020 abgedreht hatten und es danach zu Hause direkt in den Distanzunterricht ging, war das erst einmal eine Umstellung. Über so einen langen Zeitraum ist es schwierig. Die Lehrer können sich nicht mehr richtig organisieren und unsere Lernplattform Moodle stürzt dauernd ab. Ich freue mich, wenn unsere Schule endlich eine stabile App bekommt, die nicht ständig abschmiert.
Du hast in den letzten Jahren in mehreren Filmen mitgewirkt. Wie holst du den Unterrichtsstoff auf, den du durch die Dreharbeiten verpasst?
Ein bisschen muss man immer nacharbeiten. Aber ich habe zusätzlich über eine private Webschule Onlineunterricht. Den bekomme ich von der Filmgesellschaft gestellt. Das hilft mir super und der Unterricht läuft Eins-zu-Eins. Mittlerweile kenne ich sehr viele Lehrer dort und alle können alles.
Hast Du ein Lieblingsfach?
Eigentlich mag ich Englisch, aber da wird es langsam echt kribbelig, durch die ganzen Regeln und anspruchsvolleren Vokabeln. Mathe ist nicht so meins und Musik mag ich als Fach eigentlich auch nicht so, aber ich hatte eine Zeit lang eine super Musik-Lehrerin, Frau Kittelmann. Die war cool. Leider unterrichtet sie uns jetzt nicht mehr.
Wenn man so bekannt ist wie du, wird man bestimmt auch mal gedisst, oder? Hast du in der Schule Erfahrung mit Mobbing gemacht?
Ich finde, Mobbing ist ein sehr großes Wort. Klar, jeder kriegt mal dumme Sprüche, aber das kann man nicht immer direkt als Mobbing bezeichnen. Man muss Mobbing auf jeden Fall ernstnehmen, aber man sollte das Wort nicht falsch benutzen. Ich kriege schon doofe Sprüche, aber das ist noch nicht mal richtig ärgern. Da stehe ich drüber.
Du spielst in dem Film „Catweazle“ an der Seite von Otto Waalkes. Wie lustig war es, mit ihm zu arbeiten?
Ich habe Otto vor den Dreharbeiten nur einmal kurz kennengelernt. Das war am Anfang dann schon ein bisschen komisch für mich. Aber Otto ist richtig cool und der Dreh hat großen Spaß gemacht.
Dann steht dein Berufswunsch fest, und Julius Weckauf wird nach der Schule Schauspieler?
Ich möchte auf jeden Fall mein Abi machen und danach werde ich weitersehen. Aber ich denke, Schauspieler ist schon ganz cool.
Ich habe gehört, dass du gerne backst. Vielleicht wirst Du Bäcker? Aber da muss man so entsetzlich früh aufstehen.
Bäcker finde ich einen schönen Beruf, weil er so vielfältig ist. Wäre nicht schlecht. Ich habe kein Problem damit, früh aufzustehen.
Was backst Du denn so?
Brot. Als wir einmal im Biomarkt waren, habe ich Hanfmehl gekauft. Das fand ich interessant und habe versucht damit ein Brot zu backen, doch es wurde sehr fest. Aber nun habe ich schon länger nicht mehr gebacken. Es war ja erst einmal Schule auf Distanz angesagt und da habe ich lieber geschaut, dass ich mich nachmittags mit den Zwillingen – das sind meine besten Freunde – treffe.
Was unternehmt ihr Jungs als Ausgleich zum Schulstress in der Pandemie?
Wir fahren mit den Rädern rum, ins Dorf und so. Hin und wieder zocke ich und höre dabei Lofi. Das ist so ganz entspannte Musik, ein bisschen wie Jazz, nur etwas moderner. Und gleich gehe ich noch mit Gretchen, das ist unsere Weimaraner Vizsla Hündin. Ich bin halt gerne draußen.
Weimaraner sind diese Jagdhunde mit edlem grauem Fell, oder?
Gretchen ist braun und ganz lieb. Wenn du die vor einen Hasen setzt, dann schnuppert die den an und rennt dann weg.
Julius Weckauf: „In der Schule kriege ich schon doofe Sprüche“ – Fotos: Richard Beckers (Aufmacher)/Tom Trambow (Filmstill)