Meinen & Sagen

Guckst Du?!

Handysüchtige Jugendliche tappen im Straßenverkehr herum wie ferngesteuert. Brauchen die etwa einen Blindenhund?, fragt sich unsere Autorin


Man sieht ja neuerdings vermehrt trendig gelbe Autos auf der Straße. Ihr Kind nicht? Dann gehört es vermutlich zur Spezies der Hans-guck-ins-Handy. Tippend und lesend irren diese Jugendlichen durch die Straßen. Die Augen konzentriert nach unten gerichtet, fehlt nur noch der Blindenstock. Sie halten ein Smartphone in der Rechten oder Linken und die Welt in der Hand – aber im Blick haben sie sie leider nicht.

Das glaub ich jetzt nicht!

  • Unsere Autorin Monika Holthoff-Stenger wurde mehrfach fast von tippenden Handy-Junkies umgerannt.

Drücken Sie sich in die nächste Hecke, wenn Sie einer Gruppe Handy-Kids begegnen! Sie sind unberechenbar, driften ab nach rechts und finden sich am Bürgersteigrand wieder. Sie müssen noch schnell etwas auf Facebook posten und werden dabei zum Verkehrsrisiko für sich und andere. Sie tappen auf stark befahrene Straßen, fallen fast auf U-Bahn-Gleise oder rennen gegen Straßenschilder.

In den USA hat sich die Zahl der verletzten „distracted walkers“ in den letzten Jahren vervierfacht. In manchen Ländern gibt es schon Verbote und Bußgelder. Auch in Deutschland warnt eine Kampagne des Verkehrssicherheitsrats vor den Gefahren. Das Problem: Wenn die Botschaft nicht auf dem Smartphone aufblinkt, zieht sie ungehört an unseren Handy-Kindern vorbei. Wir empfehlen deshalb die App „Transparenter Bildschirm“. Sie zeigt, was vor dem Handy-Display liegt, und warnt vor Kollisionen. Was auch schlau wäre: einfach den Kopf heben und schauen.



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