Endlich erster Schultag! Rund 800 000 aufgeregte Jungen und Mädchen machen sich bald wieder mit ihren nicht minder nervösen Eltern auf den Weg zur Einschulung. Diesen wichtigen Schritt des Kindes kann man schon in den Ferien vorbereiten.
Wichtig ist zunächst einmal, die Lust auf Unbekanntes zu wecken. Mit Fragen und Erklärungen können Eltern im Alltag zum Entdecken ermuntern. Je mehr positive Resonanz das Kind darauf bekommt, desto mehr wächst seine Neugier – auch auf die Schule. Sprüche wie „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ machen hingegen nur Angst. Für den richtigen Umgang mit Lineal, Bleistift und Füller sind Fein- und Grobmotorik wichtig. Daher sollten Kinder schon vor der Schule viel basteln und malen, aber auch klettern und toben.
Den Ranzen zu packen kann man am Ende der Ferien üben
Ob erster Schultag oder nicht, auch Pünktlichkeit braucht Übung. Erstklässlern fällt der Start leichter, wenn sie den Wecker schon kennengelernt haben. Das rechtzeitige Aufstehen, das morgendliche Anziehen, die Frühstücksroutine und das Packen des Ranzens kann man am Ende der Ferien üben.
Wenn der große Tag vorbei und die erste Euphorie verflogen ist, gefällt manchem Erstklässler die Schule nicht mehr so gut. In dem Fall sollten Eltern die Klassenlehrkraft ansprechen und herausfinden, ob ihr Kind Schwierigkeiten hat oder nur den Kindergarten vermisst. Sich für den Lernstoff zu interessieren und über neue Freunde zu sprechen hebt die Motivation des Kindes. Engagement und gute Leistungen zu loben ist wirksamer, als schlechte Noten zu tadeln. Im Ernstfall helfen zudem Schulpsychologe oder Beratungsstellen.
Erster Schultag – Hausaufgaben für Eltern
Das können Sie tun, damit sich Ihr Kind später gern an den ersten Schultag erinnert:
→ Besuchen Sie gemeinsam die neue Schule, und besichtigen Sie den Pausenhof. Die Spielgeräte sind an den Nachmittagen und in den Ferien meist freigegeben. Bekanntes macht weniger Angst. Wird Ihr Kind mit gleichaltrigen Freunden aus dem Kindergarten eingeschult? Mit vertrauten Gesichtern beginnt der neue Lebensabschnitt gleich etwas lockerer.
→ Laufen Sie den Schulweg mit Ihrem Kind mehrfach ab, und weisen Sie es auf Ampeln und Zebrastreifen hin. Einen Plan für den sichersten Weg halten viele Grundschulen bereit.
→ Basteln Sie gemeinsam eine bunte Schultüte, und bereiten Sie den Inhalt (Malstifte, kleines Buch, Sammelkarten, etwas zum Naschen) vor. Basteln ist ohnehin eine gute Vorbereitung auf die erste Klasse, genauso wie Malen, Reimen und Singen.
→ Ein Ranzen muss dem Kind gefallen, aber auch leicht und robust sein. Prüfsiegel garantieren Qualität. Hefte, Stifte und Bücher sollten Sie nicht im Voraus besorgen, denn meistens gibt es am ersten Schultag eine genaue Liste mit den benötigten Materialien.
→ Erzählen Sie Geschichten aus Ihrer Schulzeit, die dem Kind Lust auf eigene Erlebnisse machen.
→ Ein erster Schutag ist ein großer Entwicklungsschritt. Feiern Sie ihn mit Verwandtschaft und Freunden! Bei Kaffee und Kuchen kann das frisch gebackene Schulkind von seinen ersten Erfahrungen erzählen. So fühlt es sich wichtig und angenommen – es erlebt die Einschulung als Aufwertung seiner Persönlichkeit.
