Schulranzen: Kriterien für den Kauf - Magazin SCHULE
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Die sechs wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Schulranzens

Was sollten Eltern bei der Wahl der Schultasche für ihr Kind beachten? Hier sind die wichtigsten Kriterien – von der Sicherheit über die Passform bis hin zu Tipps für ein lang geliebtes Aussehen


Die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Schulranzens:

1. Möglichst viel Sicherheit

Im Frühjahr, Herbst und Winter, bei Dämmerung oder schlechter Witterung sind möglichst viele reflektierende Flächen und grelle Neonfarben wichtig, um Ihr Kind im Straßenverkehr zu schützen. Mindestens 20 Prozent der sichtbaren Fläche sollten mit fluoreszierendem Material ausgestattet, zehn Prozent der Vorder- und Seitenflächen aus retroreflektierendem ­Material sein, das das Scheinwerferlicht zurückwirft. Ausschlaggebend für die Anfor­derungen an die Verkehrssicherheit ist die Norm DIN 58124, die auch die Gebrauchstauglichkeit und die Gestaltung der Tornister festlegt. Ranzen, die die Sicherheits-DIN-Norm nicht erfüllen, schneiden bei Tests von vornherein schlecht ab. Aktuelle Untersuchungen ergaben allerdings, dass gerade in den reflektierenden Flächen aus PVC Schadstoffe stecken. Es lohnt sich auch der Blick auf Alternativen mit moderner Technologie durch blinkende LED-Lichter.

2. Wenig Gewicht – gut verteilt

Egal, für welchen Schulranzen Sie sich entscheiden: Ein zentrales Kriterium ist das Gewicht. Lassen Sie Ihr Kind den Ranzen vor dem Kauf mit dem durchschnittlichen Gewicht an Büchern und sonstigem Zubehör anprobieren. Ein klassischer Ranzen wiegt aufgrund der Kastenkonstruktion manchmal etwas mehr als ein Rucksack, ist aber stabiler und übersichtlicher. Das Leergewicht darf bei etwa 1 200 Gramm liegen. Viele Experten raten dazu, dass Kinder auf Dauer nur zwischen zehn und 15 Prozent ihres eigenen Körpergewichts tragen sollten. Diese Faustregel ist jedoch nicht auf jedes Kind pauschal anwendbar. Manche sind mit weit weniger überfordert, andere können viel mehr tragen.

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Eine Studie der Universität des Saarlands belegt, dass nicht die Schwere des Ranzens entscheidend ist, sondern, wie dieser am Körper getragen wird. Beobachten Sie Ihr Kind also genau: Ist der Ranzen klug gepackt? Liegt er eng am Körper? Üben Sie Kraft und Koordination, um einer Überlastung vorzubeugen – zum Beispiel mit unseren Tipps für die Lernpause zu Hause. Sinnvoll: alle zwei Wochen gemeinsam den Inhalt überprüfen und unnötigen Ballast entfernen.

3. Guter Tragekomfort

Ein guter Ranzen schont den Rücken. Wie ein guter Wanderrucksack überträgt er den Großteil seines Gewichts auf das Becken und den unteren Rückenbereich des Kindes – so sind die Schultern entlastet. Die Gurte sollen bequem sein und nicht drücken. Deshalb beim Kauf auf (mindestens vier Zentimeter) breite, gepolsterte Trageriemen und eine stabile, ergonomisch geformte, atmungsaktive Rückenfront achten. Der Ranzen sollte eng am Rücken sitzen und an der Oberkante auf Schulterhöhe enden. Idealerweise ist er nicht breiter als die Schultern des Kindes.

 

4. Sinnvolle Funktionen

Wenn der Ranzen bereits ein Jahr nach der Einschulung nicht mehr passt, müssen Eltern gleich wieder tief in die Tasche greifen. Um dies zu vermeiden, sollte man auf mitwachsende, also verstellbare Tragegurte achten. Idealerweise ist das Innenfach des Ranzens in Rückennähe groß genug, um schwere Bücher aufzunehmen – diese tragen sich dort leichter. Praktisch sind außen angebrachte Getränkefächer, falls die Trinkflasche in der Eile nicht richtig geschlossen wurde.

5. Stabile Verarbeitung

Die Ranzen sind fünf Tage pro Woche im Einsatz, belastbare Materia­lien und gute Verarbeitung sind also Pflicht. Einerseits müssen die Taschen Regen, Schnee und Graupel aushalten, anderseits gehen ihre kleinen Besitzer oft nicht besonders sorgsam mit den Tragehilfen um. Eine feste, wasserdichte Bodenplatte und zumindest wasserabweisende Außenwände schützen Bücher und Hefte. Im Idealfall besteht der Ranzen zudem aus recycelten oder nachhaltig produzierten Rohstoffen. Bei Trolleys sollte man auf solide und leichtgängige gummierte Räder und eine stabile Bodenplatte achten.

6. Ein lang geliebtes Aussehen

Schulranzen: Kriterien für den Kauf - Aussehen - Magazin SCHULE
Mit Patches und Anhängern können Kider ihren Schulranzen indvidualisieren – und ihm eine neue Optik geben, wenn die alte nicht mehr gefällt

Sind die praktischen Aspekte geklärt, darf man den Vorstellungen seines Kindes in Sachen Farb- und Motiv­wahl freien Lauf lassen. Denn Sohn oder Tochter müssen den Tornister tragen, da spielt deren Geschmack durchaus eine Rolle. Die meisten Hersteller bieten eine Vielzahl an Designs mit passendem Zubehör vom Turnbeutel bis zum Stiftmäppchen. Bei der Auswahl können Eltern vorsichtig mithelfen und das Kind von einem zeitloseren Motiv überzeugen – denn der Geschmack ändert sich in den Grundschuljahren schnell.

Hilfreich: Inzwischen bieten viele Hersteller Patches und Anhänger zu ihren Modellen an, mit denen Kinder ihre Tasche (bei Bedarf auch nur vorübergehend) individualisieren. So können die Erstklassmotive später anderen Verschönerungen weichen, wenn sich der Geschmack des Kindes verändert hat.

 

Die sechs wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Schulranzens – Fotos: gpointstudio/freepik; Lechwerke AG; Creative_hat@freepik; privat; ergobag



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