Wohnung, Energiekosten, Nahrungsmittel: Für Familien wird gerade vieles immer teurer. Das betrifft gerade Kosten, die sich kaum vermeiden lassen. Umso wichtiger ist zu wissen, wie Familien sparen können. Hier sind einige Tipps dafür:
Wie Familien sparen können: zum Beispiel mit städtischen Familienkarten
Viele Städte und Gemeinden bieten Familien spezielle Karten mit exklusiven Vorteilsprogrammen. Bei Vorlage der Karte zahlen Familien in öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Schwimmbädern oder Museen weniger Eintritt. Vielerorts gewähren auch Partner aus Gastronomie und Handel Vergünstigungen. Mal bietet das örtliche Schuhgeschäft einen Rabatt beim Kauf von Kinderschuhen an, mal gewährt eine Pizzeria einen kleinen Nachlass. Nicht alle, die bei solchen Programmen mitmachen, weisen ihre Kunden explizit darauf hin. Deshalb unbedingt die Broschüre mit den Angeboten aufmerksam studieren! Übrigens: Auch manche Bundesländer geben ähnliche Karten heraus, mit denen Familien sparen können.
Leihen statt kaufen
Bücher, CDs und DVDs sind teuer. Die Mitgliedschaft bei der öffentlichen Bibliothek dagegen ist günstig – und für Kinder oft sogar kostenlos. Auch ein E-Reader, mit dem man auf die
digitale Onleihe zugreifen kann, lohnt sich. Der DVD-Verleih in der Bibliothek ist erheblich günstiger als Video-on-Demand-Anbieter.
Nicht nur Medien, auch andere Dinge des täglichen Bedarfs kann man leihen, beispielsweise bei: erento.com (allgemeine Leihbörse), fairleihen.de (Leihbörse für Berlin), meinespielzeugkiste.de (Spielzeug) oder bauduu.de (Lego-Sets).
Sparen mit dem TSV
Es muss nicht immer das teure Ballettstudio für die Tochter, der exklusive Hockeyverein für den Sohn und der hippe Fitnessclub für Papa sein. Große Turn- und Sportvereine (TSVs) bieten auch Trendsportarten wie Ropeskipping oder Jazzdance an. Die Beiträge sind günstig, für Familien gibt es Rabatt. Keine Lust mehr? Aus einem TSV auszusteigen ist meist kein großes Ding. Übrigens: Wer noch die richtige Sportart für sein Kind sucht, findet hier Tipps dafür.
Öfter mal was Gebrauchtes kaufen
Kleinere Kinder wachsen aus vielen Dingen schnell wieder raus, ihre Interessen und Vorlieben wechseln rasant, weshalb dauernd Anschaffungen anstehen. Weil es anderen Eltern genauso geht, wird viel auf Kinderflohmärkten, Kleiderkreiseln, bei eBay, auf Kleinanzeigen-Portalen und in Secondhandläden verkauft. Wer Gebrauchtes ersteht, bekommt häufig sehr gute Qualität zu einem Schnäppchenpreis. Praktisch: Auf Nachbarschaftsportalen wie nebenan.de werden die unterschiedlichsten Dinge vom Gartentor bis zum Fahrrad verkauft, oft sogar verschenkt – und sogar nachbarschaftliche Hilfe kann man dort bekommen. Wer etwas Bestimmtes sucht oder anbietet, kann das unter einer eigenen Rubrik kundtun. Für junge Eltern interessant: Shoppingclubs wie Limango oder brands4friends.
Clever Reisen
Für Familien ist Bahnfahren oft günstiger als Fliegen. Die Bahn befördert Kinder unter sechs Jahren generell kostenlos. Für Kinder ab sechs bis 14 Jahren fallen auch keine Kosten an – allerdings nur, wenn sie in Begleitung eines Eltern- bzw. Großelternteils reisen und sie auf deren Fahrkarte mit eingetragen sind.
Wer in den Schulferien in den Urlaub fliegen möchte, sollte checken, welche Bundesländer noch oder schon wieder Schule haben – und dort gezielt nach Angeboten suchen. Hier ist es oft erheblich billiger. Viele Flughafenhotels bieten günstige Übernachtungen in Kombination mit einem überwachten Pkw-Stellplatz für die Dauer der Reise an (Park Sleep Fly).
Krankenkassen-Bonusprogramme nutzen
Einige Krankenkassen belohnen ihre Mitglieder, wenn diese zu Vorsorgeuntersuchungen gehen und eine aktive Lebensweise pflegen. Das lohnt sich besonders für Familien! Für eine Schutzimpfung, die Mitgliedschaft im Sportverein (s.o.) und manchmal sogar für die Anschaffung einer neuen Badehose werden Beträge zwischen zehn und über 50 Euro bezahlt. Wenn sowohl die Eltern als auch die Kinder mitmachen, kommen schnell mehrere Hundert Euro an Bonus im Jahr zusammen.
Endlich raus aus der Abo-Falle
Teure Handyverträge, überflüssige Musik-Flatrates, das seit Monaten nicht mehr genutzte Yoga- oder Ballettstudio: In einer Familie ist die Abo-Liste häufig so lang wie der Stundenplan im Ganztag. Von Zeit zu Zeit lohnt sich deshalb eine Bestandsaufnahme und konsequentes Kündigen überflüssiger Abos anschließend. Toll für Faule: Mit Apps wie „aboalarm“ lässt sich einfach aus einer Liste von mehr als 25 000 Anbietern der eigene Vertragspartner auswählen und eine anwaltlich geprüfte Kündigungsvorlage direkt per App versenden. Einfacher und schneller geht es wirklich nicht. Nachteil: Der Service kostet, und gar nicht mal wenig (bis zu mehreren Euro).
Energiekosten Drosseln
Den größten Hebel zur Senkung unsere Stromkosten haben wir selbst in der Hand: die Höhe des Verbrauchs. Was, noch nie in Ruhe auf die Stromrechnung geschaut? Dann wird’s aber Zeit, denn finanziell gesehen trennen Knauser und Stromverschwender Welten: Bei gleicher Haushaltsgröße und identischen Rahmenbedingungen können sich die Jahresverbräuche um das Doppelte bis Dreifache unterscheiden, sagen Experten. Allein 90 Euro gibt ein durchschnittlicher Haushalt jährlich aus, bloß um Stand-by-Strom ungenutzt durch Leitungen fließen zu lassen. Schon mit dem Ändern kleiner Gewohnheiten können Familien sparen: Stand-by-Geräte vom Netz nehmen, mit Deckel kochen (spart gut 20 Prozent Energie gegenüber dem Kochen ohne Deckel), öfter mal auf den Trockner verzichten und die Kinder die Wäsche aufhängen lassen.
Verträge checken
Ein Blick in den Ordner mit den Versicherungen kann sich auszahlen: Oft sind sich etwa Ehepartner gar nicht bewusst, dass sie doppelt versichert sind und damit auch doppelt zahlen. Zwei Personenversicherungen (z. B. die Privathaftpflicht) sind in günstigere Familienversicherungen umzuwandeln, die auch die Kinder umfassen. Beinhaltet Ihre Krankenzusatzversicherung einen Auslandskrankenschutz? Dann ist die zusätzliche Reisekrankenversicherung überflüssig!
Ausgesprochen lästig ist es, die Preise der Energieversorger regelmäßig zu vergleichen. Dies sollte jedoch spätestens geschehen, wenn der aktuelle Versorger eine Preiserhöhung ankündigt. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist dann unproblematisch. Manche kündigen übrigens nur, weil der Anbieter dann meist allzu gern bereit ist, bessere Konditionen zu gewähren.
Nachhaltig kaufen und Plastikfasten
Der Trend zur Nachhaltigkeit und gegen Lebensmittelverschwendung schont auch das Portemonnaie! Regelmäßige Großeinkäufe für haltbare Vorräte beim Discounter einplanen und den Rest frisch plus hochwertig einkaufen – und nur bei echtem Bedarf. Billige Lebensmittel, die weggeworfen werden, sind echt die reinste Verschwendung.
Wer versucht, auf Plastik zu verzichten, stellt vieles selbst her und spart deshalb auch eine Menge Geld. Daheim hergestellte Peelings aus Zucker und Honig etwa schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Das Gleiche gilt für aus simpler Kernseife und Wasser (bei Vollwaschmittel kommt noch Soda dazu) gemachte Waschmittel.
Wie Familien sparen können – Foto: wayhomestudio/freepik