Die Suche nach Nachhilfelehrer für Kinder ist für Eltern eine schwierige Aufgabe. Zum einen ist das Angebot oft verwirrend, zum anderen ist der Bedarf oft groß. Und so verlassen sich viele Eltern auf Empfehlungen im Internet oder greifen spontan auf das erstbeste Angebot zurück, welches sich bietet. Aber wie finden Eltern Nachhilfelehrer, bei denen ihre Kinder in guten Händen sind? Adrienne Landry, Director of Educational Programs bei Novakid, einer Online-Englischschule für Kinder, hat recherchiert, wie Eltern bei der Suche nach geeigneten Nachhilfelehrern vorgehen und auf welche Warnhinweise sie achten sollten.
⚠️ 1. Die Nachhilfelehrer verfügen über unverständliche Dokumente
Ein Diplom über eine spezielle Ausbildung ist nicht immer ausreichend. Im Falle von Fremdsprachen ist es beispielsweise wichtig, dass Eltern darauf achten, ob Lehrer internationale Zertifikate wie TEFL und TESOL besitzen.
Wichtig ist zudem, dass Lehrer ein komplettes Studium absolviert haben und keinen kürzeren Kurs. TESOL bietet zum Beispiel neben dem Standardstudienprogramm auch eine vereinfachte Version seines Kurses an. Für eine geringe Teilnahmegebühr und 40 Unterrichtsstunden kann sich jede*r Lehrer*in nennen.
⚠️ 2. Nachhilfelehrer übernehmen von Anfang an Garantien für den Erfolg
Seriöse Nachhilfelehrer werden das Kind zunächst testen und dann, nachdem die Ziele und Fristen für die Erreichung der Ziele mit den Eltern besprochen wurden, einen Lernplan, das Format und die Häufigkeit der Unterrichtsstunden vorstellen. Außerdem werden sie die spezifischen Herausforderungen und den Charakter des Kindes berücksichtigen. In dieser Phase ist es wichtig, dass Eltern locker bleiben, wenn ihr Kind nicht zum Genie erklärt wird.
Eine*n Nachhilfelehrer*in aufzusuchen, der in einem Telefongespräch gleich die besten Ergebnisse bei der bevorstehenden Prüfung verspricht, ohne das Kind überhaupt zu kennen, verweist meist auf einen inkompetenten Menschen.
⚠️ 3. Nachhilfelehrer bestehen auf ihre eigene Methodik
Leider ist der Grund dafür oft die Inkompetenz eines Nachhilfelehrers, gepaart mit dem Wunsch, sich an ein standardisiertes Lernprogramm zu halten und sich nicht an einzelne Schüler anzupassen. Selbst die umfangreichste Sammlung von Lehrmaterialien und bewährten Methoden garantieren keine Ergebnisse, wenn sie dem Kind nicht gerecht werden, weil es Informationen anders wahrnimmt.
⚠️ 4. Eltern erhalten kein Feedback
Wenn ein Kind nach den Nachhilfestunden keine Eile hat, sein neues Wissen den Eltern mitzuteilen, und es außerdem unglücklich wirkt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein*e Nachhilfelehrer*in gar kein richtiger Lehrer ist. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Wissenschaftler als Lehrer tätig werden. Sie können zwar Experten in ihrem Fach sein, aber gleichzeitig können sie dieses Wissen nicht weitergeben.
Ein guter Lehrer berücksichtigt immer die individuellen Eigenschaften eines Kindes und seine Wahrnehmung. Sie entwickeln eine emotionale Verbundenheit und eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Kind. Es dauert in der Regel etwa eine bis drei Unterrichtsstunden, um eine Beziehung aufzubauen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist das ein Grund, es sich noch einmal zu überlegen. Wenn sich das Kind unwohl fühlt oder sogar Angst hat, sind stressige Situationen unvermeidlich. Wenn der Stress zudem mit einem bestimmten Thema zusammenhängt, wird es enorm schwierig, die Motivation für zusätzlichen Unterricht aufrechtzuerhalten.
⚠️ 5. Es gibt nur gute Bewertungen, oder keine
Wenn Nachhilfelehrer nicht über eine negative oder neutrale Bewertung im Internet verfügen, sollten Eltern vorsichtig sein. Es ist kein Geheimnis, dass manchmal über gefälschte Profile positive Bewertungen gepostet werden oder Bots sind im Einsatz.
Das Fehlen von guten Bewertungen ist ebenfalls ein Grund, Zweifel zu haben. Entweder sind die Tutoren neu im Geschäft, was selbstverständlich vorkommen kann, oder sie wechseln aufgrund negativer Bewertungen ständig ihr Benutzerkonto.
Im Allgemeinen ist es am einfachsten, die Suche nach Bewertungen anderer Eltern über Lehrer zu vermeiden, wenn auf offiziellen Online-Bildungsplattformen nach passenden Nachhilfelehrern ausgewählt wird. Der Vorteil solcher Plattformen ist, dass Lehrer, die auf solchen Online-Ressourcen registriert sind, sorgfältig geprüft wurden und alle Diplome und Zertifikate wurden verifiziert. Außerdem ist es praktisch, dass Bewertungen von anderen Eltern aufsummiert werden. Es ist daher einfach, die Gesamtbewertung eines Nachhilfelehrers zu sehen.
⚠️ 6. Nachhilfelehrer verzichten auf Hausaufgaben
Werden keine Hausaufgaben aufgegeben, kann dies ein Grund zur Sorge sein. Für Nachhilfelehrer, die sich auf die Ergebnisse konzentrieren, sind Hausaufgaben ein nützliches Instrument, das ihnen ermöglicht, über die Fortschritte des Unterrichts informiert zu sein.
Übrigens ist es gut, wenn Lehrer um die Zusendung der Hausaufgaben nach Erledigung zur Kontrolle bitten, um sich dann anschließend in der Unterrichtsstunde auf die persönliche Unterstützung zu konzentrieren, anstatt Hausaufgaben kontrollieren zu müssen.
Am schlimmsten ist es, wenn Nachhilfelehrer die Hausaufgaben des Schülers mit dem Kind erledigen, sogar in den Stunden, für die man zahlt, es sei denn, die Eltern haben die Lehrer darum gebeten, dies zu tun.
⚠️ 7. Die Gebühren für den Unterricht sind sehr niedrig
Die Beliebtheit von Online-Diensten für die Suche nach Fachkräften aller Art hat sicherlich Auswirkungen auf die Preisgestaltung. Oft wird von Personen, die keine Qualifikationen haben oder sich in der Branche nicht auskennen, ein Mindestpreis festgelegt, in der Hoffnung, Kunden zu gewinnen.
Natürlich kann es vorkommen, dass gute Nachhilfelehrer in bestimmten Fällen einen Preis ‚unter dem Marktpreis‘ verlangen. Aber Preise von unter 5 Euro pro Stunde sollten in jedem Fall eine Warnung sein.
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