Was ist „so geht MEDIEN“?
Verschwörungstheorien, Fake News, Filterblasen – Themen, die in den Medien oder sozialen Netzwerken viel diskutiert werden und mit denen viele schon einmal konfrontiert waren. Wie können Lehrkräfte nun solche Themen in den Unterricht integrieren und so das kritische Bewusstsein bei Jugendlichen im Umgang mit Medien fördern?
„so geht MEDIEN“, die Medienkompetenz-Initiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lehrkräfte bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Anhand verschiedener Themenmodule sollen Jugendliche
- verstehen, wie Medien funktionieren: Was ist das duale Rundfunksystem? Wie wird aus einer Meldung ein Fernsehbeitrag? Was bedeutet das Urheberrecht?
- ein kritisches Bewusstsein entwickeln für Themen wie: Handyabhängigkeit, Influencer*innen, Extremismus im Netz.
- die erworbene Medienkompetenz praktisch anwenden: Fake News erkennen, Verschwörungsmythen entlarven, selber gute Videos drehen und vor der Kamera moderieren.
Unterrichtsmaterial digital und praxisnah
Die Themenmodule enthalten hochwertige und unterhaltsame Erklär-Videos, in denen die drei „so geht MEDIEN“-Moderator*innen, Sebastian Schaffstein, Christina Wolf und Kokutekeleza Musebeni aktuelle Medienthemen für Jugendliche einfach und verständlich erklären. Zusätzlich gibt es zu jeder Einheit einen Vorschlag für den Stundenablauf, Arbeitsblätter, vertiefende Informationen und ein Quiz. Alle Materialien stehen den Lehrkräften jederzeit online und kostenlos auf www.sogehtmedien.de zur Verfügung.
Themenvielfalt
„so geht MEDIEN“ thematisiert klassische Medienthemen wie das Entstehen einer Nachricht oder den Unterschied zwischen Nachricht und Meinung. Anhand interaktiver Grafiken bekommen Schüler*innen einen Einblick in das Korrespondenten-Netzwerk der öffentlich- rechtlichen Sender und in die Medienberufe.
Mit dem Spiel „Auf Sendung!“ lernen die Schüler*innen das duale Rundfunksystem spielerisch kennen. Hier gestalten sie selbst das Programm eines privaten und eines öffentlich- rechtlichen Senders. Das Spiel gibt es als Kartenspiel und in einer Online-Variante.
Zusätzlich werden in einem Video-Lexikon aktuelle Medienbegriffe wie „Algorithmus“, „Binge Watching“ oder „Hate Speech“ erklärt.
Neben diesen Themen legt „so geht MEDIEN“ einen Schwerpunkt beim kompetenten Umgang mit dem Internet und zeigt beispielsweise, wie man Fake News oder Extremismus im Netz erkennt oder warum Influencer*innen so beliebt sind.
Wissenschaftliche Expertise
Die Unterrichtsmaterialien werden unter pädagogischer Fachberatung von Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), erstellt und getestet.
Die Unterrichtseinheit zu „Extremismus im Netz erkennen“ wurde in Kooperation mit Dr. Claudia Riesmeyer von der LMU in München und dem (IZI), entwickelt. Dazu hat das IZI mit 140 Jugendlichen von Realschulen und Gymnasien eine Studie zur Unterrichtseinheit durchgeführt. Das Ergebnis des Vorher-Nachher-Tests ergab: Nachdem sie sich mit dieser „so geht MEDIEN“-Einheit befasst hatten, konnten acht von zehn Schülerinnen und Schülern die Absichten hinter extremistischen Posts besser erkennen. Vorher war es nur eine bzw. einer von zehn Jugendlichen gewesen, die zum Beispiel hinter einem Facebook-Post zum Thema „Natur“ einen extremistischen Hintergrund vermutete. (Quelle: Holler, Andrea: Extremismus im Netz erkennen. So geht Medien – eine Unterrichtseinheit im Test. TelevIZIon, 31/2018/2, S. 64-65.)
Flexibel einsetzbar
Das Angebot von „so geht MEDIEN“ ist wie ein Joker, den eine Lehrkraft zücken kann, um kurzfristig eine oder mehrere Stunden zur Medienbildung zu gestalten. Die Themen können vielfältig und mit geringem Zeitaufwand in den Lehrplan integriert werden. Die Unterrichtseinheiten eignen sich für die Jahrgänge 7 bis 11 und sind unter anderem für die Fächer, Deutsch, Ethik oder Sozialkunde konzipiert.