Meinen & Sagen

Wir waren in London?

Wann war denn das? Wir bieten unseren Kindern die tollsten Reisen, um ihnen die Welt zu zeigen. Und was bleibt hängen? Leider viel zu wenig, meint unsere Autorin Caroline Mascher


Wo waren wir nicht überall mit den Kindern: Bei glühender Hitze sind wir durch Pompeji gewandert, haben im Londoner Tower die Kronjuwelen bestaunt und Muscheln in Neuseeland gesammelt. Alles in der Hoffnung, in ihnen die Lust am kosmopolitischen Leben zu wecken, ihren Horizont zu erweitern und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen.

Das glaub ich jetzt nicht!

  • Caroline Mascher reiste zuletzt mit Kindern durch die USA. Sie selbst hat schöne Erinnerungen daran

Unvergesslich? Von wegen. Frage ich meine Teenager heute nach unseren früheren Reisen, sehe ich in ihren Augen nichts als Ratlosigkeit. Pompeji? Nie gehört. Tower? Weiß nicht. Neuseeland? Ach, haben mich da nicht die Wespen gestochen? Gott sei Dank haben wir noch das Foto, wo Klein-Nina den schiefen Turm von Pisa stützt, sonst wäre auch der wohl längst im schwarzen Loch ihrer Erinnerung versunken.

Neulich las ich von einem Paar, das mit zwei Kleinkindern um die Welt radelt, um ihnen den Blick auf andere Kulturen zu öffnen. Lasst es sein, hätte ich den Eltern am liebsten zugerufen. Ein Planschbecken auf dem Balkon reicht völlig. Schon bei der Einschulung werden die Kleinen alles vergessen haben: den Basar in Samarkand, die Nomaden, die chinesische Mauer.
Spart das Geld! Spätestens nach dem Abi werdet ihr es brauchen. Da geht die Reiserei erst richtig los: mit Work & Travel nach Australien oder zum Schildkrötenretten nach Costa Rica. Ohne Eltern, aber garantiert unvergesslich.



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