Mit den Kaninchen hatten wir kein Glück. Ständig hängten wir Zettel im Viertel aus: „Leo/Struppi/Teddy, verzweifelt gesucht!“ War das Nager-Trio mal komplett da und verdreckte fleißig den Käfig, ergriffen meine Kinder schneller die Flucht als Leo/Struppi/Teddy.
Das glaub ich jetzt nicht!
Magazin SCHULE Online-Autorin Beate Strobel denkt noch heute gern an den Hund, der sie durch die Pubertät begleitete – ein Freund, der wusste, wann man besser schweigt
Als die drei dann Geschichte waren, fragte keiner mehr nach ihnen. Dafür nach einem Pony. Einem Hund. Einem Graupapagei. Kinder brauchen Tiere, finde ich. Aber war ich wirklich bereit, für das Seelenheil meiner Lieben erneut das Abenteuer Tier anzugehen? Um wieder kinderseelenallein Exkremente zu entsorgen? „Wir schwören!“, schworen sie.
Seit einem halben Jahr sind wir nun zu siebt: Vater, Mutter, drei Sprösslinge, Katze, Kater. Und was soll ich sagen? Wunder sind möglich! Täglich steht eines der Kinder früher auf, um die Pelzträger zu füttern und das Klo zu säubern. Sie beerdigen angeschleppte Mäuse. Und abends streiten sie, wer welches Tier im Bett platt kuscheln darf. „Warum haben wir nur zwei?“, mault dann der Jüngste, der meist katzenlos bleibt.
Wieso klappt heute, was früher unmöglich war? Waren die Kinder damals zu jung? Passten die Nager als Gartenbewohner nicht zu meiner Indoor-Brut? Keine Ahnung. Aber wenn ich auf dem Sofa liege – eine Katze auf dem Bauch, eine zu Füßen –, ist mir das Warum auch egal. Wunder muss man nehmen, wie sie kommen.