Mehr drauf als drin
Gerade auf dem Kopf von Minderjährigen wirken die meist voluminösen Kappen amerikanischer
Baseballmannschaften etwas überdimensioniert. Trotzdem – oder gerade deswegen – sind Baseballcaps für viele Schüler ein unverzichtbares Accessoire. Derzeit müssen es die sogenannten Snapback Caps sein: Das sind die mit dem verstellbaren Kunststoff-Verschluss hinten.
Snapback‘s back
In den 80er- und 90er-Jahren waren Snapback Caps in den USA dank ihrer einheitlichen Größe vor allem praktisch und billig. Wer etwas auf sich hielt, trug damals eher die teureren „Fitted Caps“. Noch immer rätseln amerikanische Modeblogger, warum ab 2012 ausgerechnet die Billigheimer cool wurden. Geholfen haben aber sicher HipHop-Songs wie „Snapback‘s Back“ von Tyga und Chris Brown.
Jetzt die Mädchen
Den Anfang machten Rapper wie Jay-Z, dann folgten Popstars wie Usher oder Sportler wie Tiger Woods, und natürlich trägt auch David Beckham Snapbacks. Der männliche Modenachwuchs sollte somit gesichert sein. Was läge nun näher, als sich die andere Hälfte der Menschheit vorzunehmen? Gwen Stefani gehörte zu den ersten weiblichen Stars mit Snapback Cap auf dem Kopf, und Modemagazine rufen Kappen für Mädchen schon zum Trend aus.
Nie ohne Sticker
Die Logos der New York Yankees oder der Chicago Bulls auf den Caps werden mit Stolz getragen – obwohl kaum ein deutscher Schüler je ein Spiel von ihnen gesehen hat oder die Regeln kennt. Neben den Baseballvereinen verdienen Sportausstatter wie New Era an dem Trend. Kurios: Zumindest hierzulande müssen die Verkaufssticker unbedingt draufbleiben! Auch wenn es so albern ist, als ließe man den Größenaufkleber auf seinem Pulli: Eine Kappe ohne Kleber ist absolut daneben.
Elternfähig
Eigentlich gibt es für Eltern an diesem Trend nichts auszusetzen. Im Winter bleiben die Köpfe unserer Kinder bedeckt (gut, die Ohren nicht …). Im Sommer schützt der Mützenschirm das Gesicht vor allzu viel Sonne. Und gerade die Snapbacks wachsen wegen ihres Verstellmechanismus sogar mit. Wenn so etwas Praktisches dann auch noch beim Nachwuchs bestens ankommt, drücken wir trotz des Preises (von 19 bis immerhin 45 Euro) ausnahmsweise mal die Augen zu und meckern nicht.